Gaensehaut 19 - Die Rache der Gartenzwerge by Stine R.L

Gaensehaut 19 - Die Rache der Gartenzwerge by Stine R.L

Autor:Stine, R.L. [R.L., Stine]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Gaensehaut
veröffentlicht: 2014-09-04T00:00:00+00:00


13.

Soll ich Mom und Dad erzählen, was ich gehört habe?, fragte ich mich, als wir später am selben Tag zu Abend aßen.

»Wie war euer Tag?«, fragte Dad fröhlich und schaufelte sich Erbsen auf den Teller.

Sie würden es mir ja doch nicht glauben.

»Heidi und ich sind mit dem Fahrrad ins Schwimmbad gefahren«, meldete sich Mindy zu Wort. Sie formte einen kleinen Berg Tunfischkasserolle auf ihrem Teller zu einem sauberen Quadrat und schnippte eine verirrte Erbse beiseite. »Aber Heidi bekam einen Krampf im Bein, deshalb haben wir uns hauptsächlich gesonnt.«

Ich muss es ihnen erzählen.

»Ich habe heute Nachmittag etwas ganz Merkwürdiges gehört«, platzte ich heraus. »Etwas wirklich Merkwürdiges.«

»Du hast mich unterbrochen!«, sagte Mindy bissig. Sie tupfte sich den Mund sorgfältig mit ihrer Serviette ab.

»Aber es ist wichtig!«, rief ich aufgeregt. Während ich weiterredete, riss ich nervös meine Serviette in kleine Fetzen. »Ich war im Vorgarten, ganz alleine. Und da habe ich ein Flüstern gehört.«

Ich ließ meine Stimme tief und barsch klingen. »Stimmen sagten: >Das ist nicht komisch, Joe. Überhaupt nicht komisch.< Ich habe keine Ahnung, wer das gesagt haben könnte. Es war nämlich niemand da. Ich... ähm... denke, es waren die Gartenzwerge.«

Mom knallte ihr Limonadenglas auf den Tisch. »Es reicht mit diesen Zwergenspäßen!«, sagte sie heftig. »Niemand findet sie komisch, Joe.«

»Aber es ist wahr!«, rief ich und knüllte meine Serviette zusammen. »Ich habe die Stimmen wirklich gehört!«

Mindy lachte höhnisch auf. »Du bist so einfallslos«, sagte sie. »Gibst du mir mal bitte das Brot rüber, Dad?«

»Aber klar, mein Schatz«, antwortete Dad und reichte ihr die Holzplatte mit den Brötchen.

Und damit war die Sache erledigt.

Nach dem Abendessen fragte mich Dad, ob ich ihm helfe die Tomaten zu gießen.

»Okay«, antwortete ich mit einem Achselzucken. Mir war egal, was ich machte, Hauptsache, ich kam aus dem Haus raus.

»Soll ich das Schluss-mit-dem-Ungeziefer-Spray holen?«, fragte ich ihn, als wir nach draußen gingen.

»Nein!«, keuchte er plötzlich. Und dann noch einmal: »Nein!« Er wurde bleich wie ein Gespenst.

»Was ist los, Dad? Was ist denn?«

Er deutete stumm auf das Tomatenbeet.

»Ohhh«, stöhnte ich. »O nein!«

Unsere wunderschönen roten Tomaten waren zerquetscht, zermanscht und zerstückelt worden - überall lagen Kerne und breiiges rotes Fruchtfleisch herum.

Dad starrte die zerstörten Tomaten mit aufgerissenem Mund an und ballte die Fäuste. »Wer tut bloß so etwas Grässliches?«, seufzte er.

Mein Herz begann zu hämmern und mein Puls raste.

Ich kannte die Wahrheit. Und nun würden mir endlich alle glauben müssen.

»Das waren die Gartenzwerge, Dad!« Ich packte ihn am Hemdsärmel und zog ihn zum Vorgarten. »Glaub mir! Ich werde es dir beweisen!«

»Joe, lass mich los. Jetzt ist nicht der Augenblick für irgendwelche Scherze. Ist dir nicht klar, dass wir damit aus der Gartenschau raus sind? Unsere Chance auf das blaue Band ist beim Teufel! Oder auf irgendein anderes Band, um genau zu sein.«

»Du musst mir glauben, Dad. Bitte komm mit.« Ich hielt noch immer Dads Ärmel fest.

Während ich ihn hinter mir herzog, fragte ich mich, was wir wohl entdecken würden.

Blutroten Tomatensaft, überall auf ihren hässlichen Gesichtern verschmiert?

Matschiges Fruchtfleisch an ihren dicken winzigen Fingern?

Hunderte von Kernen an ihren unheimlichen kleinen Füßen?

Wir näherten uns den Zwergen.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.